Deutschland: Ein Gesundheitsland?

24 10 2011

Früher gab es Epidemien wie die Pest oder Cholera, an denen viele Menschen gestorben sind. Mangelnde Hygiene war Hauptursache von diesen schlimmen Epidemien. Unsere heutigen Hygiene-Standards bewahren uns vor Erkrankungen und Seuchen. Darüber hinaus muss niemand mehr Hunger leiden.

 

Wie steht es um die Gesundheit in Deutschland?

Hierzu ein paar Zahlen:

Vermehrte Entwicklung von Autoimmunerkrankungen (dies sind chronische Erkrankungen, die Organe, Häute, Schleimhäute und auch Nervenzellen betreffen)

    •  Zöliakie (Getreideunverträglichkeit)
    • Hashimoto (Schilddrüse)
    • Morbus Crohn (Darm)
    • Multiple Sklerose (Nervenzellen)
    • Dermatitis (Haut und Schleimhaut)
    • Morbus Bechterew (Gelenke)
    • Fibromyalgie (Muskeln, Gelenke, chronische Müdikeit/Erschöpfung) und viele andere

Es ist zu erkennen, dass immer mehr Menschen chronische Krankheitsbilder entwickeln. Interessant dabei ist allerdings, dass bei all diesen Krankheitsbildern das EIGENE Immunsystem beginnt, den eigenen Körper und dessen Strukturen anzugreifen. Wie kommt es also dazu, dass der eigene Körper „plötzlich“ entscheidet, eigene Zellen anzugreifen?

Unser Immunsystem hat die Aufgabe unseren Körper vor Feinden von außen zu schützen. Dies erreicht er durch Barrieren, wie z.B. die Haut. Neben der Haut gibt es Schleimhäute die uns vor Eindringlingen schützen. Schleimhäute befinden sich an allen Körperöffnungen, wie Mund, Nase, Rachen, Augen. Der größte Bereich unserer Schleimhäute liegt allerdings IN unserem Körper: in der Lunge, dem Magen und dem Darm, welcher mit einer Gesamtoberfläche von etwa 4.500 qm (Größe eines Fußballfeldes) unser größtes Organ darstellt. Oft kommen genau hier die meisten Feinde (Erreger wie Viren, Bakterien, Pilze) in unsere Blutbahn und somit in alle Körperzellen, wo sie es sich „gemütlich“ machen mit dem einzigen Ziel: möglichst lange zu überleben.

Jeder der alljährlich ein paar Fieberbläschen („Herpes labialis“) an Mund und Lippen (Schleimhäute) bekommt, kennt dieses Problem. Sobald das Immunsystem abgeschwächt ist, nutzen die Herpes Viren diese Möglichkeit und vermehren sich. Meist wird dann symptomatisch behandelt, indem man Herpes Cremes nutzt, um den Feind zu beseitigen. Meist brechen die Viren aus, wenn man eine Erkältung bekommt. Aber auch bei Ekel und Stress können Fieberbläschen an der Lippe entstehen.

Bei Stress und Ekel? Auch das sind Reize auf das Immunsystem, die unser Immunsystem schwächen können. Emotionen und Immunsystem stehen also in Verbindung: sie KOMMUNIZIEREN. Alle Zellen sind ein Netzwerk, welche untereinander und miteinander kommunizieren.

Der Mensch lebt nicht auf dem Mond, weil die Bedingungen dazu nicht erfüllt sind: ausreichend Sauerstoff, Wasser, die richtige Umgebungstemperatur und Nahrung. Mutterseelenallein auf Planet Erde lebt es sich auch nicht lebenswert. Einsamkeit ist auch Abwesenheit von überlebenswichtigen Notwendigkeiten. Sind die Bedingungen also nicht optimal, wird das Überleben schwierig oder lebensgefährlich. Nicht anders funktionieren unsere Körperzellen. Jede Zelle braucht die richtigen Bedingungen, um zu überleben:

  • Wasser
  • Energie/Nährstoffe
  • Temperatur
  • Sauerstoff
  • Umgebung

Gesundheit ist dann gegeben, wenn die Balance dieser Notwendigkeiten gegeben ist. Unsere Zellen sind evolutionär so angepasst, dass es für uns kein Problem darstellt, wenn für einige Zeit (ein paar Tage) einige dieser Notwendigkeiten fehlen. Fehlt es uns allerdings zu lange (chronisch) an diesen, sind wir aus dem „Gleichgewicht“ (Homöostase) und unser Körper reagiert.

Der aufmerksame Leser denkt schon einen Schritt weiter. Mangel? An was mangelt es mir heute? Wir haben ausreichend Wasser und Nahrungsmittel. Im Winter dreht man die Heizung auf, um dann später (hoffentlich) die Fenster zu öffnen, um frische Luft herein zu lassen. Und das soziale Umfeld ist auch „um die Ecke“. Wir haben heute evolutionär ein Problem, welches es in dieser Verteilung nie gegeben hat: Wir haben zu viel.

Zu viele Nahrungsmittel, die uns dick machen. Zu viele Nahrungsmittel, die zu Reaktionen von unserem Immunsystem führen (z.B. Zöliakie) und zu viele soziale Kontakte (487 facebook Freunde) die unser Gehirn (noch) gar nicht verarbeiten kann. Manche haben vielleicht gar keine Freunde. Zu viel „Bewegung“ am Schreibtisch und zu viel „Bewegung“ in geschlossenen Räumen. Zu viel von zu viel. Die Medizin hat dafür auch schon einen Namen: Burn Out Syndrom (15% der Frauen und 8% der Männer in Deutschland).

Je besser das Gleichgewicht, desto besser die Gesundheit.  Die neue „Epidemie“ ist vielschichtig: Das ZUVIEL Syndrom. Durch zu viel Konsum werden viele Menschen heute krank. Physisch wie auch psychisch. Es ist wichtig zu fragen, ob die heutige Dosis noch die richtige Menge hat. Unser Körper hat noch nie ein Voltaren-, Aspirin, Internet-, Fernseh- oder Cola-Mangel gehabt.

Es wird Zeit, unseren Zellen das zu geben, was sie brauchen…! Ideen und Möglichkeiten hierzu findet Ihr hier im Blog und auf unseren Websites Outdoor Gym und act-if.

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