Wer läuft steigert seine Lebensqualität – und das nicht nur weil er seinem Körper durch die Bewegung etwas Gutes tut und damit Muskeln und sein Herz-Kreislauf-System trainiert. Es kann auch Balsam für die Seele bedeuten. Die gleichmäßige Bewegung verschafft einem die Möglichkeit den Alltag für einen Moment hinter sich zu lassen und durch den anderen Rhythmus eine neue Sichtweise auf Probleme und Aufgaben des Lebens zu entwickeln. Wenn man nach Feierabend am Rhein oder im Stadtwald eine Momentaufnahme der Läufer festhält, die dort ihre Kilometer abspulen, wird man feststellen, dass Menschen aus allen gesellschaftlichen Schichten und den unterschiedlichsten Berufsgruppen vertreten sind. Und obwohl wahrscheinlich alle eine extrem differenzierte Lebensführung hinsichtlich Beruf, Familie und Verantwortung aufweisen, gibt das Laufen dem Großteil der Laufgemeinschaft ein ähnlich befriedigendes Erlebnis. Die Motive des Einzelnen mögen unterschiedlicher Natur sein: Der gestresste Manager versucht sich aus der Hektik des Alltags zu flüchten und findet in seinem Laufrhythmus Ruhe und meditative Entspannung. Andere finden während des Trainings endlich einmal Zeit für sich und können ihre Lebenssituation adäquat analysieren. Diese Universalität macht das Laufen so faszinierend. Die Genialität liegt in der Einfachheit. Ein simpler Bewegungsablauf, den jeder schon mal praktiziert hat und der sich doch stark von unserem alltäglichen Gehen unterscheidet. Beim Laufen stehen wir nur mit einem Fuß auf der Erde und haben eine gewisse Flugphase. Wir kommen schneller voran und erleben das Gefühl des Abhebens (wenn auch nur kurzzeitig) – ein sehr erhebendes Gefühl im wahrsten Sinnes des Wortes. Diese Tatsache und der oben beschriebene Rhythmus machen das Besondere aus, welches den Meisten als undefiniertes, aber durchaus positiv – befreiendes Gefühl begegnet.
Aller Anfang ist schwer!
Auch wenn wir alle in der Lage sind zu laufen, tun sich Anfänger immer wieder schwer und kommen weder in irgendeinen Rhythmus noch können sie dem Laufen etwas Positives abgewinnen. Ausbleibende Erfolgserlebnisse und Qual sind die Hauptempfindungen, die bei den ersten Läufen auftreten und führen häufig dazu, dass die ersten auch die letzten Läufe bleiben. Tun Sie sich, lieber Anfänger, einen Gefallen und achten Sie auf ein paar Kleinigkeiten, damit Sie möglichst schnell in Ihren Rhythmus finden. Dann werden Sie bald auch zu der Läuferschar mit dem Buddha gleichem Lächeln im Gesicht gehören.
- Laufen Sie am Anfang nicht zu schnell!
- Evtl. müssen Sie am Anfang mit Walking- Unterbrechungen laufen
- Laufen Sie locker und entspannt!
- Versuchen Sie aufrecht zu laufen. Richten Sie Ihre Hüfte auf. Gerade wenn Sie viel im Büro sitzen. Dabei aber darauf achten, dass Sie nicht verspannen.
- Versuchen Sie eine Strecke zu finden, auf der Sie wenig Ablenkung durch Autos, Ampeln und sonstige Verkehrsteilnehmer erfahren. Gerade der Wald und die Natur eignen sich dazu hervorragend! Dann können Sie sich voll und ganz auf den Lauf konzentrieren!
- Versuchen Sie zumindest am Anfang einmal ohne MP3 Player oder Musik im Ohr zu laufen, damit Sie sich auf sich konzentrieren können
- Zunächst sollten Sie eine Grundlage schaffen und Ihre Ausdauer verbessern; erst dann können Sie das Tempo steigern
- Achten Sie mit Beginn Ihres Lauftrainings auch auf Ihre Ernährung. Ein positiver Nebeneffekt des Laufens ist, dass Sie Ihren Energieverbrauch steigern und somit auch leicht ein paar überflüssige Kilos verlieren werden.
- Übertreiben Sie es am Anfang nicht! Ihr Körper braucht Zeit sich an die ungewöhnliche Belastung zu gewöhnen – geben Sie sie ihm! 2-3 lockere Trainingseinheiten pro Woche langen vollkommen aus! Auch wenn Sie nach ein paar Monaten denken, dass Sie schon viel fitter geworden sind. Dieses Gefühl lässt sich damit erklären, dass Sie Ihre Ausdauer extrem schnell steigern können und auch Ihr Herz-Kreislauf-System sich relativ schnell anpasst. Problematisch sind allerdings Bänder, Sehnen und Gelenke! Sie passen sich nur sehr langsam an und wenn Sie zu schnell zu viel machen überlasten Sie sich nur!
- Hören Sie auf Ihren Körper! Wenn sie einen Anflug von Grippe oder einem Infekt spüren, pausieren Sie lieber einen Tag und warten ab. Bei Fieber ist generell strengstes Trainingsverbot!
Viel Spaß beim Training und viel Erfolg auf der Suche Ihres ganz persönlichen Rhythmus!
Info: Für diejenigen, die Ihren ganz persönlichen Rhythmus bereits gefunden haben, oder noch auf der Suche sind und sich dabei helfen lassen wollen, findet ab 16. Januar das 3,5 monatige Neujahrs Run Laufprojekt von act-if in der Bonner Rheinaue statt. Dabei werden die Teilnehmer auf Ihre ganz persönliche Distanz im Rahmen des Bonn Marathons 2010 vorbereitet. Dabei spielt es keine Rolle ob jemand schon Vorerfahrung hat oder noch blutiger Anfänger ist! Alle Teilnehmer erwarten zudem viele Vergünstigungen bei unseren Kooperationspartnern Physiotherapie Gurland, gangart Sport&Orthopädie, active running, Donna’s und Sportpark. Dieses Projekt wird auch von den gesetzlichen Krankenkassen unterstützt und bezuschusst. Weitere Infos finden Sie unter www.act-if.de
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